Wie können Darlehenszinsen richtig berechnet werden?
Mit Darlehenszinsen sind in der Regel die Sollzinsen gemeint. Allerdings sind bei der Kreditvergabe neben den Sollzinsen auch weitere Kosten wie Bearbeitungsgebühren zu berücksichtigen. Deshalb ist der reine Sollzinssatz für Sie als Kreditnehmer nicht ausreichend aussagekräftig. Der Sollzinssatz deckt ausschließlich die Kosten ab, die für die Bereitstellung des Kapitals gezahlt werden. Weitere Kreditkosten sind dabei noch nicht berücksichtigt. Aus diesem Grund schreibt der Gesetzgeber bei der Kreditvergabe die Angabe des Effektivzinses vor.
Um die Sollzinsen zu berechnen, wird folgende Formel angewendet:
Kreditbetrag x Sollzinssatz / 100 x Laufzeit = Sollzinsen
Beispiel: 10.000 Euro x 2,50 / 100 x 6 = 1.500 Euro
Aus dem Sollzins, den Gebühren und sonstigen Kosten für das Darlehen lassen sich die Zinsen einfach berechnen mit folgender Formel:
Sollzinsen + Gebühren + sonstige Kosten = Zinskosten
Beispiel: 1.500 + 150 + 75 = 1.725 Euro
[Zinskosten x 100] / [Kreditbetrag x Laufzeit in Jahren] = Effektiver Jahreszinssatz (in %)
Beispiel: [1.725 x 100] / [10.000 x 6] = 2,875 % p.a.
Das Ergebnis wird auch als effektiver Jahreszins (einfach) bezeichnet.