Bargeld oder Kartenzahlung
Wie zahlen die Deutschen am liebsten?

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Bargeld oder Kartenzahlung – Wie zahlen die Deutschen am liebsten?

Die Diskussion um bargeldloses Bezahlen hat mit der Corona-Krise neuen Schwung bekommen. Viele Geschäfte fordern ihre Kunden auf, möglichst kontaktlos und mit Karte zu zahlen. Inwieweit hat sich dieses Verhalten schon vorher etabliert und welche Zahlungsmethoden nutzen die Deutschen am liebsten? Wir zeigen Ihnen einen Überblick.

Zahlungen im Einzelhandel – eher mit Bargeld bei kleinen Beträgen

In einer Studie der Deutschen Bundesbank aus dem Jahr 2019 wurde das Zahlungsverhalten der Verbraucher im Einzelhandel untersucht. Dabei lag der Fokus auf den Kosten, welche die verschiedenen Zahlarten verursachen. Dabei können Sie aus den Daten interessante Fakten zu den bevorzugten Zahlungsmitteln ablesen.

Bezogen auf den Umsatz wurden 48,6 Prozent aller Einkäufe im Einzelhandel mit Karte bezahlt. Jedoch 76,1 Prozent der eigentlichen Bezahlvorgänge erfolgten mit Bargeld. Diese Zahlen zeigen, dass kleine Beträge eher mit Bargeld und größere Beträge eher mit Karte beglichen werden. Konkrete Werte dafür untermauern diese Aussage.

Die durchschnittlichen Einkaufsbeträge nach Zahlarten betrugen via:

  • Kreditkarte: 50,32 €
  • Girocard: 41,45 €
  • SEPA-LV: 40,26 €
  • Barzahlung: 14,34 €

Die meisten Bargeldzahlungen fanden im Lebensmitteleinzelhandel statt und betrafen 69,9 Prozent aller Einkäufe. Das ist interessant, denn die Gesamtumsätze im Lebensmitteleinzelhandel betrugen im Vergleich mit den anderen Sparten nur 46,2 Prozent. Beim Kauf von Lebensmitteln zahlen die Verbraucher demzufolge überdurchschnittlich oft mit Bargeld.

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Sind die Präferenzen vom Alter abhängig?

Entsprechend einer Einteilung in Altersgruppen, ergeben sich bei den Präferenzen für bestimmte Zahlungsmethoden nur minimale Unterschiede bei den Volljährigen. Kinder und Jugendliche zahlen praktisch immer mit Bargeld, da Kartenzahlungen erst ab der erreichten Volljährigkeit gestattet sind.

Nach einer Befragung der SCHUFA aus dem Jahr 2019 wollen mehr als die Hälfte der Jugendliche und Erwachsene bargeldlos zahlen. So würden 63 Prozent der Jugendlichen lieber mit EC- oder Kreditkarte zahlen; von der Elterngeneration waren es immer noch 51 Prozent. Mehr Möglichkeiten zum Bezahlen mit dem Handy wünschen sich 35 Prozent der Jugendlichen und 23 Prozent der Elterngeneration. Nur 25 bzw. 15 Prozent der Befragten war dafür, das Bargeld schrittweise komplett abzuschaffen.

"Wie die [...] Umfrageergebnisse zeigen, wird Bargeld von jüngeren Menschen weniger häufig genutzt, bleibt jedoch primäres Zahlungsmittel. Gleichzeitig sind jüngere Verbraucher neuen Bezahlmethoden gegenüber aufgeschlossener. 88 % der Jugendlichen sagen, dass digitale Bezahlmethoden in Zukunft wichtig werden. Aber für sie hat auch Bargeld Zukunft: 63 % der Jugendlichen zahlen lieber bar als mit Girocard- oder Kreditkarte."

Darum ist Bargeld so beliebt

Bezahlen mit Bargeld hat in Deutschland nach wie vor einen sehr hohen Stellenwert. Die Verbraucher geben dafür unterschiedliche Gründe an.

  • 96 Prozent der Befragten geben an, dass bestimmte Bevölkerungsgruppen wie Ältere ohne die Nutzung von Bargeld Probleme beim Bezahlen bekommen könnten.
  • Für 88 Prozent der Befragten ist Anonymität und Datenschutz sowie eine bessere Kontrolle der Ausgaben Hauptargument für die intensive Bargeldnutzung.
  • Mehr als 80 Prozent der befragten Personen würde eine Abschaffung des Bargeldes als eine empfindliche persönliche Einschränkung ihrer Freiheiten empfinden.

Wenn es um Fragen der Möglichkeiten für Mobile Payment geht, stehen die Deutschen dieser Entwicklung grundsätzlich positiv gegenüber. Der überwiegende Teil der Bevölkerung geht davon aus, dass Mobile Payment das Bezahlen schneller und einfacher gestalten kann. Allerdings halten nur 8 Prozent der Deutschen die neuen Bezahlmethoden für sicherer als herkömmliche Verfahren.

Das ist Mobile Payment

Mobile Payment ist die elektronische Zahlung mittels mobiler Endgeräte. Zur Zahlung im Geschäft können Kunden ihre Smartphones oder Smartwatches verwenden. Typische Apps sind Google Pay und Apple Pay.

Vor- oder Nachteile der Zahlungsarten für die Händler

Die Bundesbank hat zuletzt Studien vorgestellt, die nicht nur das Verhalten der Verbraucher analysierten, sondern auch die Kosten für die Zahlungssysteme ermittelten. Hier zeigt sich, dass eine Barzahlung in puncto Kosten mit Kreditkartenzahlungen vergleichbar ist. Besser schneiden Girocard-Zahlungen und Bezahlvorgänge per Lastschrift ab. Grundlage der Berechnung sind unterschiedliche Kostenblöcke, die die Bundesbank identifizierte. Diese sind die Dauer des Zahlvorgangs, Kassenhintergrundkosten und Transaktionskosten.

Warum ist die Länge eines Bezahlvorgangs relevant für die damit zusammenhängenden Kosten? Weil der Mitarbeiter an der Kasse nach Arbeitszeit bezahlt wird. Die Zeit, die täglich für Tätigkeiten an der Kasse entfällt, ist Arbeitszeit und verursacht entsprechende Kosten. Somit sind auch Kassenhintergrundtätigkeiten, wie das Zählen des Kassenbestandes zum Feierabend oder die Bargeldentsorgung bzw. -versorgung Kostenverursacher.

Die Bundesbank hat folgende prozentuale Kosten der Zahlungsarten vom Umsatz im Einzelhandel festgestellt:

  • Barzahlung: 1,797 Prozent
  • Girocard-Zahlungen mit PIN: 0,669 Prozent
  • SEPA-Zahlungen mit Unterschrift: 0,973 Prozent
  • Kreditkartenzahlungen mit PIN: 1,703 Prozent
  • Kreditkartenzahlungen mit Unterschrift: 1,817 Prozent
Girocard-Zahlungen am günstigsten für Händler

Die Auswertung dieser Zahlen zeigt, dass Girocard-Zahlungen mit PIN die geringsten Kosten verursachen. Ursache für die vergleichsweise geringeren Kosten sind vor allem die kürzere Transaktionsdauer und die geringeren Kassenhintergrundtätigkeiten. Sie als Kunde können im Geschäft also beruhigt zur Girocard greifen. Für Sie entstehen bei der Zahlung sowieso keine Kosten und den Händler freut es auch, denn durch die unbare Zahlung bleibt ihm mehr Umsatz.

Fazit: Bargeld bleibt – doch Kartenzahlung ist auf dem Vormarsch

Die ungebrochene Beliebtheit für Bargeld zeigt, dass die meisten Deutschen dieses Zahlungsmittel nach wie vor nicht missen wollen. Persönliche Freiheit und Kostenkontrolle spielen bei diesen Wünschen die größte Rolle. Wenn der Einzelhandel andere Bezahlweisen fördern möchte, sind gut strukturierte und argumentierte Maßnahmen nötig. Unterschiede von mehr als einem Prozent vom Umsatz sind nicht nur für größere Unternehmen interessant.

Für eine zukünftige Bewertung spielt außerdem das Mobile Payment eine wichtige Rolle. Andere Länder wie Schweden, Australien oder die USA machen es bereits vor. Hier werden zum Teil nur noch 20 Prozent aller Transaktionen mit Bargeld beglichen. Ob und wann Deutschland sich ebenfalls für diesen Weg entscheidet, bleibt eine spannende Frage.

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