So gelingt der Kreditantrag trotz neuem Job
Laut einer Statistik des iwd bleibt ein durchschnittlicher deutscher Arbeitnehmer rund 11 Jahre beim gleichen Arbeitgeber. Das würde in 50 Arbeitsjahren mehr als vier Arbeitsplatzwechsel ergeben. Mit jedem neuen Vertrag kommt auf den Angestellten eine Probezeit von drei bis sechs Monaten zu, in der er innerhalb von zwei Wochen ohne Grund die Kündigung erhalten kann. Was, wenn Sie genau in dieser Situation stecken und ein Darlehen benötigen? Ist ein Kredit in der Probezeit überhaupt möglich? In diesem Ratgeber erfahren Sie mehr.
Für einen Kreditgeber ist ein Kredit während der Probezeit riskant, denn der Kreditnehmer verfügt währenddessen nicht über ein stabiles, verlässliches Einkommen. Wenn der Arbeitgeber das Arbeitsverhältnis kurzfristig wieder auflöst, fehlen die Zahlungsmittel für die Rückzahlung. Trotzdem ist es möglich, einen Kredit während der Probezeit zu erhalten. Bieten Sie dem Kreditgeber Nachweise, dass Sie als die Finanzierung vertragsgemäß zurückzahlen können, kann er eine Kreditvergabe verantworten. Welche Bedingungen konkret gelten, unterscheidet sich je nach Kreditinstitut. Es können zum Beispiel folgende Punkte sein:
Um überhaupt für eine Kreditvergabe infrage zu kommen, müssen sie entsprechend der Vorgaben des Gesetzgebers volljährig sein. Außerdem setzen Kreditgeber voraus, dass Sie Ihren Hauptwohnsitz in Deutschland haben und hier auch ein Konto führen. Zudem muss Ihr Einkommen sowohl für Ihre Lebenshaltungskosten als auch für Tilgung und Zinsen des Darlehens ausreichen.
Da Sie das Darlehen nur zurückzahlen können, solange Sie Einkommen haben, kann der Kreditgeber Ihnen während der Probezeit keine großen Summen vergeben. Vierstellige Beträge im Bereich weniger tausend Euro können die meisten Arbeitnehmer jedoch in wenigen Monaten tilgen. Die genaue Summe hängt von der individuellen Situation und dem Gehalt ab.
Gerade in der Probezeit oder bei einem befristeten Arbeitsvertrag befürchten viele Arbeitnehmer, dass der Kreditgeber ihren Kreditantrag ablehnen wird. Sie sind dann auf der Suche nach anderen Optionen. Grundsätzlich haben Sie zwei Optionen:
Bei einem P2P-Kredit erhalten Kreditnehmer – meist über eine Onlineplattform – ein Darlehen von privaten Anlegern. Wie bei einem klassischen Kreditantrag müssen Sie Ihre Bonität und Ihr Einkommen für eine Prüfung offenlegen. Da die Entscheidung für eine Kreditvergabe beim jeweiligen Geldgeber liegt, ist die Probezeit häufig kein Hinderungsgrund. Denn die Rahmenbedingungen sind flexibler als bei Bankkrediten.
Bei einem kurzfristigen Geldbedarf in der Probezeit sind Familie und Freunde oft bereit, weiterzuhelfen. Für ein privates Darlehen sollten Sie immer einen Kreditvertrag anfertigen, damit alle Beteiligten die vereinbarten Bedingungen mit der Unterschrift akzeptieren.
Je nach Bonität und Kreditsumme erteilen Kreditgeber auch bei Probezeit und einem befristeten Arbeitsvertrag einen Kredit. Die Voraussetzung ist dabei normalerweise, dass Sie die Kreditsumme innerhalb der Befristung tilgen.
Eine konkrete Zweckbindung ist nicht zwingend nötig. Sie können das Darlehen also einfach zur freien Verwendung beantragen. Allerdings bevorzugen Kreditgeber Darlehen, bei denen sie den genauen Verwendungszweck kennen und bieten häufig bessere Konditionen an.
Die Probezeit selbst bedeutet für den Kreditgeber bereits ein erhöhtes Risiko. Deshalb erwartet dieser für eine Zusage, dass der Kreditnehmer eine gute Bonität und Kreditwürdigkeit mitbringt. Ein insgesamt schlechter SCHUFA-Score kann daher bei einem Kredit in der Probezeit ein Ablehnungsgrund sein. Ein einzelner Eintrag ist hingegen oftmals keine Hürde, sofern das verfügbare Einkommen ausreicht, d. h. die Zahlungsfähigkeit gegeben ist.
Das ist gefährlich. Verschweigen Sie absichtlich eine so wichtige Information, legt der Kreditgeber das als arglistige Täuschung oder Betrug aus. In diesem Fall darf er den Kredit sofort kündigen und fällig stellen. Dieser muss dann umgehend getilgt werden.
