Jeder Autokredit ist für eine feste Laufzeit kalkuliert – mit meist ebenso festgelegten Zinssätzen. Wenn Sie einen Autokredit vorzeitig ablösen, kann Sie das deshalb bares Geld sparen. Allerdings sollten Sie dabei verschiedene Faktoren stets im Blick behalten.
Bei Abschluss eines Autokredits wird eine Laufzeit vereinbart – also eine Frist, bis zu der Sie den Kreditbetrag samt Zinsen zurückgezahlt haben. Bei sehr lange laufenden Krediten gibt es mitunter zudem eine kürzere Frist, über welche die vereinbarten Zinsen ihre Gültigkeit behalten – das allerdings nur der Vollständigkeit halber.
Wenn Sie einen Autokredit ablösen, bedeutet das, Sie „beenden“ sozusagen den laufenden Kredit. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten:
Diese Option ist eine eigene Variante, die nichts mit einem „echten“ Ablösen zu tun hat: Innerhalb von 14 Tagen nach Vertragsabschluss haben Sie die Möglichkeit, den ganzen Kreditvertrag zu annullieren. Fehlt im Vertrag eine Widerrufsbelehrung oder ist diese (rechtlich) fehlerhaft, kann sich die Frist deutlich verlängern.
Diese Variante, auf die wir uns im weiteren Textverlauf fokussieren, ist das klassische Autokredit-Ablösen. Typischerweise haben Sie nach einer Mindestlaufzeit immer die Option, den Kredit abzulösen. Sie bezahlen der Bank das, was noch offen ist, daher muss das Institut Sie aus Ihrer vertraglichen Bindung entlassen.
Gut zu wissen
Die Bank hat bei einem Verbraucher- oder Autokredit kein Verweigerungsrecht. Daher können Sie den Kredit problemlos vorzeitig abbezahlen.
Wie bereits erwähnt: Indem Sie den Autokredit ablösen, müssen Sie insgesamt weniger Zinsen zahlen. Gut für Sie – schlecht für die Bank. Denn für sie bringt das Ablösen gleich zwei negative Effekte mit sich:
Der für Sie spürbare Effekt: Die Bank kann und wird vermutlich das vorzeitige Ablösen des Autokredits an eine Vorfälligkeitsentschädigung koppeln. Bedeutet, Sie zahlen sozusagen eine Strafe für die verfrühte Rückzahlung. Allerdings müssen Sie bei Autokrediten keine Unsummen fürchten. In Abhängigkeit von der verbleibenden Laufzeit gestattet der Gesetzgeber (siehe § 502 BGB) nur zwei Prozentsätze:
Überschreitet die verbleibende Laufzeit 1 Jahr nicht, dann darf die Vorfälligkeitsentschädigung höchstens 0,5 Prozent der Restschuld betragen.
Egal, ob 1 Jahr und 2 Wochen oder 5 Jahre: Sobald die Jahresfrist überschritten wurde, kann die Vorfälligkeitsentschädigung 1 Prozent der Restschuld betragen – jedoch nicht mehr.
Sicher ist sicher
Dennoch sollten Sie, bevor Sie Ihren Autokredit ablösen, einen Rechner bemühen, sobald das Ablösen nicht zwingend nötig wäre. Kalkulieren Sie hierbei, was die Vorfälligkeitsentschädigung Sie kosten würde und was im Gegensatz dazu die Zinsen, wenn Sie den Kredit einfach weiterlaufen lassen würden.
Ja, das ist meistens problemlos möglich, falls Sie den Restbetrag plus die mitunter anfallende Vorfälligkeitsentschädigung aufbringen können.
Falls Sie das Auto verkaufen und mit dem Erlös den Kredit ablösen möchten, die Bank jedoch den Fahrzeugbrief hält, sollten Sie vorher mit der Bank und dem Käufer das Vorgehen besprechen. Mitunter führt kein Weg an einer kurzfristig finanzierten Umschuldung vorbei, das ist aber heutzutage eher selten.
Nein, denn das Bankenrecht verbietet es dem Institut, bei Konsumenten- und Autokrediten ein Ablösen zu verweigern.
Keineswegs. Beispielsweise dann nicht, wenn sowieso Sondertilgungen vereinbart wurden. Auch sonst kann das Institut in Einzelfällen auf Entschädigung verzichten.
