Kreditsicherheiten im Überblick: Darlehen richtig absichern

Wann immer Sie einen Kredit aufnehmen möchten, müssen Sie sogenannte Kreditsicherheiten bieten. Lesen Sie hier mehr über die Arten, Vor- und Nachteile sowie über die Frage, ob Sie einen Kredit auch ohne Sicherheiten bekommen.

Das Wichtigste zu Kreditsicherheiten in Kürze

  • Kredite, die eine gewisse Summe überschreiten, müssen zusätzlich abgesichert werden.
  • Es wird zwischen Personen-, Sach- und weiteren Kreditsicherheiten unterschieden.
  • Ob Sie eine Kreditsicherheit brauchen, in welcher Höhe sowie welche Vor- und Nachteile sie jeweils mitbringt, hängt vom Einzelfall ab.
  • Kredite ohne Sicherheiten zu bekommen, ist in einigen Fällen bei kleinen Kreditsummen, kurzen Laufzeiten und einem festen Einkommen möglich.

Kreditsicherheiten: eine Definition

Bei jedem Darlehen besteht ein sogenanntes Kreditausfallrisiko. Das bedeutet: Der Kreditgeber muss abwägen, ob er einen Kredit vergeben und an den Zinsen verdienen möchte – oder ob ihm das Risiko zu hoch ist, dass der Kreditnehmer die Schulden nicht zurückzahlen kann. Je mehr Kreditsicherheiten Sie bieten können, desto besser stehen Ihre Chancen auf ein Kreditangebot zu attraktiven Konditionen.

Aber welche Kreditsicherheiten gibt es überhaupt? Tatsächlich werden bei diesen Kreditsicherheiten mehrere Arten unterschieden:

Personensicherheiten

Eine beliebte Variante, um einen Kredit abzusichern, ist die sogenannte Personen- oder Personalsicherheit. Das bedeutet, dass mindestens eine andere Person für Sie bürgt, falls Sie Ihre Kreditraten nicht bezahlen können. Solche personengebundenen Kreditsicherheiten werden als Bürgschaft oder bürgschaftsähnliche Kreditsicherheit gewährt, zum Beispiel als Patronatserklärung, Garantie oder Schuldbeitritt.

Sachsicherheiten

Die Sachsicherheiten werden auch als Realsicherheiten bezeichnet. Hierbei bieten Sie ein bestehendes oder das erworbene Vermögen im Gegenzug zur Kreditaufnahme als Sicherheit an. Ein klassisches Beispiel hierfür ist die Hypothek oder Grundschuld, die Sie bei der Finanzierung einer Immobilie als Kreditsicherheit hinterlegen können. Aber auch ein Auto, bestehende Ersparnisse wie ein Festgeldkonto, Schmuck oder anderes Vermögen können als Sachsicherheiten dienen.

Weitere Sicherheiten

Abgesehen von den Personen- und Sachsicherheiten gibt es für Kreditsicherheiten noch weitere Beispiele: die Sicherungsübereignung, das Pfandrecht, die Forderungsabtretung oder weitere akzessorische sowie nicht akzessorische Sicherheiten gehören hinzu. Informieren Sie sich deshalb vor der Kreditaufnahme darüber, welche Kreditsicherheiten Sie bieten können und welche Vor- und Nachteile diese jeweils mit sich bringen.

Kreditsicherheiten: Vor- und Nachteile

Prinzipiell gilt: Je mehr Kreditsicherheiten Sie bieten können, desto besser. Denn so erhöhen Sie Ihre Chancen, überhaupt ein Kreditangebot zu erhalten – und mit den besten Konditionen. Trotzdem bringt jede Kreditsicherheit unterschiedliche Vor- und Nachteile mit sich. Diese sollten Sie kennen, um abzuwägen, welche Art von Kreditsicherheit wann die beste Wahl ist. In diesem Zuge kann sich eine individuelle Beratung lohnen – trotzdem hier bereits ein kleiner Überblick:

Diese Beispiele rund um Kreditsicherheiten sowie ihre Vor- und Nachteile machen bereits deutlich, wie komplex das Thema ist. Nehmen Sie sich daher ausreichend Zeit für eine Recherche, um für jeden Einzelfall die optimale Wahl zu treffen.

Bürgschaften bieten den Vorteil, dass Sie diese durch Vertrauenspersonen wie Familienmitglieder vergleichsweise einfach stellen können. Allerdings haftet der Bürge in voller Höhe, schlimmstenfalls werden sogar sein Vermögen oder Einkommen gepfändet.

Eine Forderungsabtretung bietet als Kreditsicherheit maximale Flexibilität. Allerdings stimmen die Versicherer nicht immer zu und bei einer Einkommensabtretung wird häufig ein unbefristeter Arbeitsvertrag als Voraussetzung gefordert.

Bei einer Hypothek können Sie die Immobilie bereits ohne Einschränkungen nutzen, allerdings können Sie diese nur verkaufen, wenn die Bank zustimmt.

Kreditvergleich mit Sicherheit

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Kredit aufnehmen ohne Sicherheiten

Nicht jeder kann oder will solche Kreditsicherheiten bieten. Daher stellt sich häufig die Frage, ob das auch ohne Sicherheiten möglich ist. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass jeder Kredit abgesichert sein muss. Doch schon eine gute Bonität oder ein festes Einkommen können in einigen Fällen als Absicherung ausreichen, vor allem bei kleinen Kreditsummen und kurzen Laufzeiten.

Das bedeutet im Umkehrschluss: Je höher der Kredit ist, den Sie benötigen, und je länger die Tilgung dauert, desto mehr Kreditsicherheiten müssen Sie bieten. Für alle Arten von Kreditsicherheiten gelten außerdem diese Punkte als Voraussetzung:

Eine leichte Bewertbarkeit

Es muss einfach und eindeutig zu ermitteln sein, welchen Wert die Kreditsicherheit hat.

Eine schnelle Verwertbarkeit

Bei Bedarf müssen sich die Kreditsicherheiten schnell verkaufen lassen.

Ein geringer Wertverlust

Die Kreditsicherheit muss für die Laufzeit eine hohe Wertstabilität aufweisen.

Die Unabhängigkeit von der wirtschaftlichen Situation

Die Kreditsicherheit muss unabhängig von der finanziellen Lage des Kreditnehmers bestehen – auch bei einer Insolvenz.

FAQ: Häufige Fragen zum Thema Kreditsicherheiten

Als Kreditsicherheiten wird die Absicherung durch Personen-, Sach- oder andere Sicherheiten bezeichnet, um das Ausfallrisiko zu senken.

Wie hoch die Kreditsicherheit sein muss, hängt von der Kreditsumme, der Laufzeit sowie dem Kreditgeber ab. Ziel ist, dass das Darlehen bei einem Verkauf oder einer Inanspruchnahme der Sicherheit zuverlässig getilgt wäre.

Es gibt hierzu keine einheitliche gesetzliche Regelung. Einige Kreditgeber greifen schon nach der ersten ausbleibenden Ratenzahlung auf die Kreditsicherheiten zurück, andere erst nach mehreren Mahnungen. Die Details hierzu können Sie dem Kreditvertrag entnehmen.

Ja, in einigen Fällen werden Versicherungen wie eine Lebensversicherung oder Kreditausfallversicherung als Kreditsicherheit anerkannt – oder vom Kreditgeber sogar gefordert.